Der Untertan

»Diederich Heßling war ein weiches Kind, das am liebsten
träumte, sich vor allem fürchtete und viel an den Ohren litt.«
So beginnt dieser bös-satirische Roman, verfaßt 1911-1914,
der kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs zum ersten Mal erschien
und ein überwältigender Erfolg wurde. In sechs Kapiteln
wird die Formung des »weichen Kindes« durch den
brutal herrschenden Vater, Schule und Kirche zu einer Persönlichkeit
geschildert, die ihre gehorsame Unterwürfigkeit
gegen Autoritäten mit der Agression gegen Schwächere kompensiert.
Durch Intrigen, Betrug und Denunziation schafft es
der erwachsene Heßling, zur ökonomisch und politisch beherrschenden
Gestalt seiner Heimatstadt zu werden.